Kolpingtheater Haselünne feiert 125-jähriges Jubiläum

Das Kolpingtheater Haselünne feierte sein 125-jähriges Bestehen in einer stimmungsvollen Feierstunde im Kolpinghaus. Zu den Gästen zählten sowohl aktive als auch ehemalige Mitglieder der Theatergruppe, die von der neuen Leiterin Elisabeth Tebben herzlich begrüßt wurden.
Elisabeth Tebben eröffnete die Feierlichkeiten mit einer Begrüßung, in der sie klarmachte: „Seit den Anfängen unseres Theaters ist es unser Ziel, die plattdeutsche Sprache zu pflegen und zu erhalten. Vor allem aber wollen wir unserem Publikum stets eine unvergessliche und unterhaltsame Zeit bereiten.“

Ein besonderes Highlight des Abends war die Premiere des neuen Jugendstücks „Flotte Lotte und eine Vase zu viel“. Die zwölf Nachwuchsschauspielerinnen und -schauspieler, von denen acht auf Plattdeutsch spielten, sorgten mit viel Spielfreude und Witz für ausgelassene Stimmung. Das Publikum wurde aktiv ins Geschehen einbezogen und durfte eifrig mitraten, was wohl mit der verschwundenen Vase passiert war. Viele Lacher, Spannung und tosender Applaus begleiteten das Stück.
Bürgermeister Werner Schräer würdigte anschließend in seinem Grußwort die Theatergruppe: „Das Kolpingtheater ist eine Bereicherung für die Stadt Haselünne.“ Er dankte allen Mitgliedern für ihr großes Engagement und die wunderbare Gemeinschaft, die auch hinter der Bühne spürbar sei. In seiner Rede lobte Schräer besonders das langjährige Wirken von Willi Jansen und erzählte mit einem Augenzwinkern, dass Jansen bei der Auswahl der Stücke doch eher seine Frau Brigitte die Zügel in der Hand habe lassen – sehr zur Belustigung der Gäste.
Herwig Dust, Vizepräsident des Niederdeutschen Bühnenbundes, ergänzte: „Mit 125 Jahren ist das Kolpingtheater das älteste Theater im niederdeutschen Raum. Es prägt das kulturelle Leben seit jeher – herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre!“
Auch Hildegard Hinrichs von der Arbeitsgemeinschaft Plattdeutsches Theater Emsland/Grafschaft Bentheim zeigte sich begeistert: „Dat löpp! Ich freue mich sehr, dass ich das Jugendtheater von Anfang an begleiten durfte. Die Gründung der Jugendgruppe ist ein großer Gewinn für das Kolpingtheater.“
Ein besonders berührender Moment folgte, als Ulrich Högemann das Wort ergriff: „Dieses Jubiläum ist viel mehr als die Summe der Jahre. Es steckt voller herzlicher Momente, voller Begegnungen der Generationen und von echtem Herzblut.“ In einer bewegenden Rede würdigte er im Anschluss den scheidenden Theaterleiter Willi Jansen, der das Zepter nun an Elisabeth Tebben übergab. Jansen, seit 1981 Mitglied und seit 2001 Regisseur, erhielt minutenlangen Applaus und stehende Ovationen für seine langjährige Arbeit.
Alle fünf Rednerinnen und Redner hoben in ihren Beiträgen die herausragende Arbeit und das außergewöhnliche Engagement von Willi Jansen hervor. Sein unermüdlicher Einsatz, seine Kreativität und sein Herzblut für das Theater wurden besonders gelobt und sorgten für viele anerkennende Blicke und Applaus im Publikum.

Willi Jansen selbst nahm die Ehrung mit Dankbarkeit an: „Die Theaterzeit war vermutlich die schönste Zeit meines Lebens. Doch ohne die stetige Unterstützung seiner Frau Brigitte wäre das alles nicht möglich gewesen. Theater sei war zwar nicht immer einfach, aber immer voller Freude für ihn gewesen. Und er appellierte „Wenn man klar im Kopf ist, kann man sein Leben lang Theater spielen.“
Nach diesen emotionalen Momenten ließ das Kolpingtheater den Abend gemütlich ausklingen. Mitglieder und Gäste tauschten Geschichten, Anekdoten und Erinnerungen aus – ein würdiger Abschluss eines Jubiläums, das die Vielfalt und Lebendigkeit des Theaters in Haselünne eindrucksvoll unterstrich.