2023
De Spökenkieker
Das Stück selbst erzählt von den beiden Totengräbern Hein Sumpfler genannt Spitt, gespielt von Dietmar Peters, und sein Bruder Jan Sumpfler genannt Schupp, gespielt von Andreas Josefus – zwei skurrile, aber lustige Artgenossen, die im tristen Malle Moor gerade so ihr Auskommen haben. Doch gerät das zwar triste aber dennoch ruhige Leben aus der Bahn, als den beiden Männern in einem offiziellen Schreiben mitgeteilt wird, dass ihnen ab sofort der monatliche Pauschal-Lohn entzogen wird und sie nur noch pro Begräbnis bezahlt werden. Wie sollen sie nun überleben? Den Kummer und die Sorgen ertränken beide in der heruntergekommenen Wirtschaft von Rosa Moderer, gespielt von Monika Baldauf. Dort kommt ihnen – auch durch das zufällige Auftauchen einer Weinflasche voller Gift – die rettende Idee zur Aufbesserung ihrer desolaten Finanzlage. Als die im Dorf bekannte und verrückte Antonia, gespielt von Sandra Rohe, zeitgleich auch noch einen heftigen Fluch ausspricht, werden der Spitt und der Schupp auf der Stelle erfinderisch. Doch schwirrt ihr schlechtes Gewissen in Form von Wirtin Rosa und Lisbeth Meischen, gespielt von Elisabeth Tebben, mit. Und der Ausdruck Quälgeister bekommt für die beiden Erdschaufler eine wahrhaft wörtliche Bedeutung. Da helfen die guten Ratschläge von Schuster Erich Wetchen, gespielt von Engelbert Tebben, auch nicht viel weiter. Und Schönling Claus, gespielt von Klaus Hopster, hat auch nur noch seine Lena, gespielt von Heike Wübben, im Kopf. Wobei die beide „Quälgeister“ vielleicht auch hier den ein oder anderen „Schubser“ geben müssen.
Das Stück selbst hat alles, was es zu einem Erfolg braucht: Sprachwitz, Dynamik, ein Quäntchen Moral und eine Portion wahre Liebe. Mit der Premiere von „Spökenkieker“ hat das Kolping Theater eine Punktlandung hingelegt – direkt im Lachzentrum der Zuschauer.
2022
Um boaven woahnen Engel
Das Dachgeschoss in einem Neun-Parteien-Haus ist Schauplatz des Geschehens um zwei ältliche Schwestern namens Engel: Helene und Elvira. Hier bewohnen die Schwestern eine kleine Dachwohnung im vierten Stock. Zänkisch gegeneinander, sind sie sich völlig einig darin, ihren Hausgenossen das Leben schwer machen zu wollen; vor allem haben sie es auf eine größere Wohnung einen Stock tiefer abgesehen. Dabei arbeiten sie mit allen Tricks und ziehen sämtliche Register, um die direkt unter ihnen liegende fünf-Zimmer-Wohnung zu erhalten. Nachdem ihre Anfragen für einen Wohnungswechsel beim Hauswirt immer wieder ins Leere laufen, fahren die beiden Damen größere Geschütze auf. So scheuen sie selbst vor geisterhaften und nervigen Klopfattacken nicht zurück. Damit wollen sie den unliebsamen Mieter aus ihrer Lieblingswohnung vertreiben. Es wird gespukt und intrigiert, gelogen und manipuliert, alles gewürzt mit Scheinheiligkeit und frommen Sprüchen, auf die die einen hereinfallen, etwa Frau Fritsche, der anscheinend hilfsbereiten Nachbarin, die aber ihrerseits auch nur auf ihren Vorteil bedacht ist. Nur Klaus durchschaut schnell das Spiel seiner Tanten und so ist dem kecken Intrigenspiel Tür und Tor geöffnet. Eine hinterhältige Komödie über menschliche Schwächen, schlechtes Gewissen aber auch zarte Liebe und Glück.
Corona-Pause
2019
Up Düvels Schuvkoar
Nachkriegsdeutschland ist nicht nur durch Lebensmittelmarken und Aufteilung in Alliierte Zonen gekennzeichnet, sondern auch durch riesige Flüchtlingsströme, einen illegalen Schwarzmarkthandel und ebensolche Schwarzbrennereien. Die Themen, die die Menschen in den Nachkriegsjahren angehen, sind Schwarzmarkt, Kriegsheimkehrer, Behördenwillkür, Wohnungsnot und Hunger.
Viele Menschen haben diese „verteufelten Zeiten“ längst vergessen. Das von Karl Bunje 1947 verfasste Lustspiel lässt die Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufleben. Er hat die „verteufelte Zeit“, die dunklen Geschäfte mit Schwarzgebranntem und Hamsterkäufen in ein heiteres Spiel eingebracht und wir wollen mit diesem humorvollen Klassiker des Niederdeutschen Theaters diese Zeiten wieder lebendig werden lassen.. Bis der junge Bauer Heiko Herkens aus Krieg und Gefangenschaft zurückkehrt, bewirtschaften die resolute Magd Taline und der Knecht Jan den Hof mit Hilfe des Flüchtlingsmädchens Marie. Doch als Heiko nun endlich wieder da ist, will er die verlorenen Kriegsjahre in vollen Zügen nachholen und hat nicht die geringste Lust, sich mit der Landwirtschaft abzugeben. Er brennt lieber Schnaps, macht Schwarzmarktgeschäfte und treibt sich mit der flotten Helga herum, die mit der Arbeit auch nicht viel im Sinn hat. Als der Dorfpolizist die dunklen Geschäfte wittert, gibt Heiko diese nicht etwa auf, sondern betreibt sie nur noch raffinierter. Sogar der Hüter des Gesetzes lässt sich hinters Licht führen und betrachtet den „Hullmannschen“, den er gern dort trinkt, als das berühmte Schnäpschen in Ehren. Der Hof aber treibt dem Ruin entgegen. Da hat Heiko, in fröhlicher Stimmung, eine sprichwörtliche Schnapsidee und macht das leichtsinnige Versprechen, die Frau zu heiraten, die ihm endlich den Kuhstall ausmistet.
2018
Keerls döör un döör
Warum ziehen sich vier Paketboten in der Provinz Frauenkleider an? Für einen guten Zweck natürlich. Die turbulente Komödie erzählt die Geschichte der vier Paketboten Georg, Hinnerk, Paul und Manuel. Obwohl Versandleiterin Lisa Kording ständig stresst, erledigen die Männer ihren Job gerne. Die Stimmung innerhalb des Teams ändert sich aber, als Georg die Kündigung erhält, weil die finanziell angeschlagene Firma nur durch gravierende Sparmaßnahmen gerettet werden kann. Dabei hatten sie kurz vorher erfahren, dass die 7 jährige Betty, Kordings Tochter, scheinbar schwer an den Augen erkrankt ist und eine Erblindung nur durch eine teure Operation im Ausland verhindert werden kann.