Dat Hörrohr ( Pressemitteilungen )

OPA MEINERS LÄSST SICH NICHT REINLEGEN
Kolping-Theatergruppe Haselünne überzeugte mit neuen Stück
„ Dat Hörrohr “
Von Reinhard Fanslau

Haselünne. Wer am Sonntag den Besuch bei „Dat Hörrohr“ einem „Tatort“-Abend auf dem Sofa vorzog, war gut beraten. Die Premiere des neuen Stücks des Koping-Theater Haselünne überzeugte mit viel Witz und Niveau.
Insgesamt 130 Neugierige waren in den Saal des Kolpinghauses gekommen, um mitzuerleben, was Willi Jansen in diesem Jahr mit seinem Ensemble ausgebrütet hatte. Mit dem durch das Hamburger Ohnsorg-Theater bekannt gewordenen Klassiker „Dat Hörrohr“ von Karl Bunje konnte eigentlich auch nichts schief gehen. Ging es dann auch nicht. Das lag vor allem an Andreas Josefus. Der Hauptdarsteller glänzte in jeder Szene durch pointiertes, ausdruckstarkes und gestenreiches Spiel, ohne auch nur eine Spur routiniert zu wirken. Am Ende bekam Josefus von allen Mitwirkenden den stürmischsten Beifall.

Ein neues Hörrohr für Opa

Die Handlung des Dreiakters ist schnell erzählt. Der schwerhörige Opa Meiners erhält von Bernd, dem Knecht auf dem Hof (gespielt von Klaus Hopster) ein neues Hörrohr. Dadurch bekommt der alte Herr mit, dass ihn Sohn und Schwiegertochter schon zu Lebzeiten beerben wollen. Plötzlich gut hörend und mithilfe von Notar Fesenfeld (Kaplan Detlef Perk) kann Opa Meiners den bösen Coup verhindern.

„Dieses Stück verlangt den Schauspielern sehr viel ab, was Gestik und Mimik betrifft“, hatte Spielleiter Willi Jansen in der Pause gesagt. Wie professionell und sicher sämtliche Akteure diese Anforderungen bis zum Ende umsetzten, war erstaunlich. Kaum, dass jemand sich versprach oder einen Texthänger hatte.



Laienschauspieler

Es zeigte sich auch, dass die Verteilung und Besetzung der Rollen ideal war. Der Spielleiter hatte jedem der Laienschauspieler die Rolle gegeben, die am besten passte. Zum Beispiel die Hauptrolle: Nichts gegen seine Mitspieler, aber keiner hätte die Rolle des Opa Meiners besser ausfüllen können als Andreas Josefus. Im dritten Akt nahm „Dat Hörrohr“, wie es sich für ein gutes Theaterstück gehört, noch einmal richtig an Fahrt auf. Kamen die Gags bis dahin eher punktuell und dosiert, erhöhte sich am Ende die Zahl der Lacher im Publikum. Genau wie die Zahl der Akteure auf der Bühne.

Gut eingespieltes Ensemble

Alle durften zum Schluss noch mal zeigen, was sie drauf hatten, so zum Beispiel die großartige Monika Baldauf als „Berta“, die quirlige Heike Wübben als „Enkeldöchter Elke“, die nicht zu bremsende Sandra Rohe als „Lieschen Quadfasel“ und nicht zuletzt Dietmar Peters als der coole und smarte Arnold Hogeback. Es ist nicht selbstverständlich, dass Premieren stets gut verlaufen. „Vor Jahren ist mal eine in die Hose gegangen“, erinnert sich Willi Jansen. Am Sonntag bestand diese Gefahr nie. Das gut eingespielte Ensemble bescherte einen niveauvollen Abend. Und die „Tatort“-Kommissare haben dann ihren Fall auchohne die 130 Premierengäste gelöst.

Opa Meiners und „Dat Hörrohr“ Kolpingtheatergruppe Haselünne begeistert in Wesuwe

Haren/Haselünne. Es gehört schon zur guten Tradition, dass die Kolpingtheatergruppe aus Haselünne zu Jahresbeginn ihr aktuelles Bühnenstück im Wesuweer Heimathaus zur Aufführung bringt.

Einmal mehr stellte die Schauspielgruppe um Regisseur Willi Jansen nun einer Pressemitteilung zufolge Ende Januar unter Beweis, warum sie zu einer der besten Amateurtheatergruppen in der Region zählt. Im Stück „Dät Hörrohr“ vom niederdeutschen Autor Karl Bunje geht es um den schwerhörigen Opa Meiners, der von seinen Verwandten um Haus und Hof gebracht werden soll. Vor allem Berta, die nicht ganz so liebe Schwiegertochter wie zu Beginn vermutet, spinnt gemeinsam mit dem windigen Hamburger Kiez-Wirt Hogeback eine Intrige, um Hof Meiners an sich zu bringen. Den „Alten“ wollen sie dabei ins Altersheim verfrachten und aufgrund seiner Schwerhörigkeit für dumm verkaufen. Wäre da nicht die neueste Generation der Hörtechnik die diese Pläne mehr als durcheinanderbringt.

Plattdeutsch passt

Eins wurde bereits zu Beginn der Veranstaltung deutlich. Plattdeutsches Theater passt in das über 100 Jahre Wesuweer Heimathaus wie die Gurke zum Leberwurstbrot. Das Bühnenbild in Form einer alten Bauernstube mit liebevoll ausgestatteten Requisiten passte sich perfekt an den alten Holzständerbau an. Das eigentliche Fundament des Theaterstücks stellten aber die Schauspieler der Haselünner Theatergruppe dar.

Meisterlich, wie, in alter Henry Vahl-Manier, Andreas Josefus in seiner Rolle als Opa Meiners glänzte und dem Publikum durch Mimik und Gestik immer wieder ein herzhaftes Lachen aus den Herzen zauberte. Berta Meiners, alias Monika Baldauf verkörperte perfekt die Rolle der vermeintlich loyalen Schwiegertochter von Opa Meiners Sohn Jochen, der eindrucksvoll von Herbert Firlus gespielt wird. Auch Dietmar Peters in seiner Rolle als Lackschuh-Kneipenwirt Arnold Hogeback vom Hamburger Kiez wusste neben Lieschen Quadfasel alias Sandra Rohe, Frau des örtlichen Landbriefträgers Tobias, alias Engelbert Tebben in seiner Rolle zu überzeugen.

Gar nicht so loyal

Herrlich, wie Heike Wübben und Klaus Hopster die Rollen des Knechtes und der Magd nebst Liebesaffäre auf der Bühne darstellten. Komplettiert wurde die Schauspielgruppe vom Haselünner Kaplan, Detlef Perk, der die Theatergruppe in diesem Jahr durch seine Schauspielkünste unterstützt. Am Ende gab er dem Stück als Notar Fesenfeld entscheidende Impulse und wusste alleine durch seine Statur und Ausstrahlung schon zu entzücken.

„Wi holt fast än Mouders Sproake, dät is för us`ne Ehrensoake“, heißt eine Titelzeile auf dem Programmheft des Abends. Bereits seit vielen Jahren ist es die plattdeutsche Sprache, um deren Erhalt und Pflege sich die Theatergruppe um Spielleiter Willi Jansen verdient macht. Die Sprache und das volkstümliche Theater werden nach Einschätzung des Heiomatvereins Wesuwe heutzutage oft belächelt und als altmodisch und verstaubt dargestellt. Das ein plattdeutsches Theaterstück, dass erstmalig 1960 im deutschen Fernsehen zur Aufführung kam, auch heute noch mit Inhalten und aktuellen Themenstellungen nachdenklich machen könne, beeindrucke indes. Menschenschicksal und Komödianterie in stetem Ineinander – das sei das Geheimnis des kleinen Lustspiels um Opa Meiners, der in seiner Mischung aus Verkauztheit und Lebensabendgüte zugleich einen waschechten Menschen vom Lande verkörpere.

Es gehört schon zur guten Tradition, dass die Kolpingtheatergruppe aus Haselünne zu Jahresbeginn ihr aktuelles Bühnenstück im Wesuweer Heimathaus zur Aufführung bringt. In diesem Jahr stand „Dat Hörrohr“ auf dem Programm.

Foto: Heimatverein Wesuwe
Foto: Heimatverein Wesuwe

DAT HÖHRROHR   ( Lingen 2018 )
DAT HÖHRROHR ( Lingen 2018 )

dat-hoerrohr-lingen-2018.pdf [235 KB]
Artikel aus der Lingener NOZ


"Wi holt fast an Maoders Spraoke, dat is för us 'ne Ehrensaoke"
Unter diesem Motto spielt das Kolping-Theater Haselünne jedes Jahr im Kolpinghaus Haselünne, in den Heimathäusern Wesuwe und Teglingen und im Theater an der Wilhelmshöhe in Lingen, Theater.

Seit dem dem Jahr 1900 lassen sich Theateraufführungen des damals noch katholischen Gesellenvereins nachweisen. Seit dieser Zeit, zählt das Kolping-Theater zum festen Kulturgut in Haselünne und Umgebung und brachte gerade in der schlechten Zeit vor und nach dem 2. Weltkrieg mit zahlreichen Besuchern eine angenehme Abwechslung in den grauen Alltag. Das Kolping-Theater Haselünne zählt damit wohl zu den ältesten Theatergruppen im gesamten Emsland.

Heute gehört die Kolping-Theatergruppe zum festen Bestandteil des facettenreichen Kulturprogramms unserer alten Korn- und Hansestadt und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. Dass das so bleibt, ist das Bestreben der z. Zt. rund 60 Mitglieder der Bühne.

Im Jahr 2010 wurde die Theatergruppe für dieses Bestreben mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Haselünne ausgezeichnet.

Zur guten Unterhaltung unseres Publikums, wird besonders Wert auf Qualität bei der Auswahl der Stücke, bei den Inszenierungen und Bühnenbildern gelegt.

Es würde uns sehr freuen, auch Sie als Zuschauer bei uns begrüßen zu dürfen.

Wir freuen uns darauf, Sie schon bald persönlich als Gast in unserem Theater willkommen heißen zu dürfen!

dat-hoerrohr-lingen-2018.pdf [235 KB]
Artikel aus der Lingener NOZ